Die Kraft der Gemeinschaft: Soziale Unterstützung als Energiequelle

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Viele erleben die Wechseljahre als isolierend – doch das müssen und sollten sie nicht sein. Denn mit den richtigen Menschen um dich herum wird diese Lebensphase um einiges einfacher und schöner! So profitiert ihr von gegenseitigen Erfahrungen, könnt euch inspirieren und Probleme gemeinsam lösen. Und es geht natürlich nichts darüber, zusammen mit den Liebsten zu lachen, einmal den ganzen Frust rauszulassen und gemeinsam Erfolge zu feiern. Bedeutsame Momente im Leben gemeinsam erleben zu können, stärkt nicht nur die Zusammengehörigkeit, sondern auch dein Selbstvertrauen. Kurzum: Vertraute, tolle Menschen geben dir in allen Lebenslagen ein gutes Gefühl! Darum erhältst du im Folgenden ein paar Tipps, mit denen du sowohl alte Freundschaften erhalten, als auch neue Kontakte knüpfen kannst.
Wusstest du, dass ein Leben ohne bedeutsame zwischenmenschliche Beziehungen sowie ein fehlendes Gefühl von Zugehörigkeit zu Einsamkeit führen kann? Chronische Einsamkeit wird mit vielen gesundheitlichen Risiken wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einem höheren Stresslevel, Depression, Demenz und einer kürzeren Lebenserwartung in Verbindung gebracht. Gute Freundschaften und Bekanntschaften sind deshalb nicht nur schön, sondern können buchstäblich Leben retten! Zögere also nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen, wenn du allein nicht weiterkommst. Schon ein anonymes Gespräch – z. B. über die Telefonseelsorge – kann deine Einsamkeit mildern.

Bestehende Freundschaften pflegen

Gespräche mit Vertrauen sind eine echte Bereicherung – vor allem, wenn ihr sowohl gute Nachrichten und Erfolge als auch Herausforderungen und Sorgen miteinander teilen könnt. Ob bei einem gemeinsamen Abend, Telefonaten oder einem kurzen Ausflug – nachdem du aufregende Neuigkeiten weitergegeben oder kurz deinen Stress losgeworden bist, geht es dir einfach besser! Außerdem haben beste Freund:innen meist einfach gute Ratschläge parat und können dir mit ihrer oft neutraleren (Außen-)Perspektive beim Entwickeln von passenden Strategien helfen. So aktiviert ihr gemeinsam zuvor ungeahnte Möglichkeiten und Ressourcen. Auch die Wechseljahre sind ein Thema, über das ein offener Austausch im vertrauten Miteinander guttut. So profitiert ihr nicht nur von den Erfahrungen des Gegenübers, sondern schafft auch mehr Verbundenheit. Damit du langfristig auf deine Freundschaft setzen kannst, benötigt sie – wie alle Beziehungen – viel Pflege. Diese Tipps helfen dir, deine Freundschaften und Bekanntschaften zu stärken:
  • Aktive Rolle einnehmen: Nimm bei deinen Freundschaften und sozialen Kontakten eine aktive Rolle ein – warte nicht immer darauf, dass andere auf dich zukommen. Geh aktiv auf deine Bekanntschaften zu und bring Vorschläge ein, was ihr gemeinsam unternehmen könnt – oder lass sie einfach mal wissen, dass du an sie denkst.
  • Befinden des Gegenübers erfragen: Eine Freundschaft sollte nicht einseitig sein. Besonders wenn wir gerade eine schwere Zeit durchmachen, vergessen wir, auch auf die Bedürfnisse unseres Gegenübers einzugehen. Versuche also, eine Balance aus Geben und Nehmen zu halten. Zum Beispiel könntest du deinen Liebsten auch mal ganz uneigennützig etwas Gutes tun und ihnen in Gesprächen deine volle Aufmerksamkeit schenken. Zeige, dass dir das Wohlbefinden der anderen Person am Herzen liegt.
  • Eingestaubte Kontakte aktivieren: Freund:innen kommen und gehen – im Laufe des Lebens passiert es schnell, dass wir eine Person aus den Augen verlieren, ohne das es dafür einen besonderen Grund gab. Gerade wenn du keine negativen Gefühle mit der Person verbindest und du dich nicht mehr daran erinnerst, warum sich eure Wege eigentlich getrennt haben, kann sich eine Wiederaufnahme lohnen. Du wirst überrascht sein, wie viele deiner ehemaligen Bekanntschaften sich auch nach vielen Jahren über deinen Anruf oder eine Verabredung freuen! Wichtig hierbei ist Ehrlichkeit: Was hat dafür gesorgt, dass du wieder an die Person gedacht hast oder sie sogar vermisst? Der Grund dafür kann ein guter Aufhänger für eine erste Nachricht sein. Zum Beispiel könntest du schreiben: „Hey X, ich bin gerade an diesem Laden vorbeigekommen und musste daran denken, wie wir damals … – wie ist es dir so ergangen?”
  • Alternativen bei räumlicher Distanz nutzen: Einige deiner engsten Kontakte leben möglicherweise in einer anderen Stadt oder in einem anderen Land, sodass persönliche Treffen schwer umgesetzt werden können. Doch auch über die Distanz hinweg lassen sich Beziehungen stärken – vor allem mit den heute verfügbaren Technologien. Videotelefonate, Sprachnachrichten oder gemeinsame Online-Aktivitäten wie z. B. gemeinsam eine Serie schauen oder Online-Spiele spielen, bieten unzählige Möglichkeiten, gemeinsam Spaß zu haben und füreinander da zu sein.
  • Netzwerkkarte erstellen: Erstelle einen Überblick über die wichtigsten Menschen in deinem Leben – so kannst du schneller feststellen, welche Kontakte du in letzter Zeit vielleicht etwas vernachlässigt hast. Das hilft dir dabei, dich aktiv um deine Freundschaften zu kümmern und diese aktuell und vertraut zu halten. So geht’s: Zeichne einen Kreis in die Mitte eines Papiers, der dich darstellst. Füge danach weitere Kreise hinzu, die deine (wichtigsten) sozialen Kontakte darstellen und verbinde sie jeweils mit einer Linie mit dir. Überlege, was genau jede dieser Beziehungen ausmacht und warum sie für dich besonders wichtig ist. Lege dann Maßnahmen fest, mit denen du die Beziehungen, die du in letzter Zeit vernachlässigt hast, stärken möchtest und setze diese um.
Hinweis: Jeder Mensch ist unterschiedlich und so sind auch die Bedürfnisse nach Kontakt und Nähe – auch abhängig von Kultur und Persönlichkeit – bei jeder Person anders. Es ist also vollkommen in Ordnung, einen kleinen Freundeskreis zu haben oder nur gelegentlich sozialen Austausch zu brauchen. Wichtig ist vor allem die Qualität unserer Beziehungen – so können weniger Freund:innen manchmal besser sein als viele. Beobachte, wie es dir geht: Fühlst du dich zugehörig? Geben dir die Personen in deinem Leben das, was du brauchst? Oder hast du das Gefühl, bei niemandem so richtig du selbst sein zu können? Solche Fragen helfen dir dabei, festzustellen, wie zufrieden du bist.

Neue Orte der Begegnung entdecken

Es ist nie zu spät, etwas Neues auszuprobieren und weitere Wege zu entdecken, wie du mit Menschen in Kontakt treten kannst – vor allem, wenn du dich mit deinem aktuellen sozialen Umfeld nicht so zugehörig fühlst. Wichtig ist, dass du den ersten Schritt machst – daraus werden sich dann viele spannende Erfahrungen ergeben, und vielleicht die ein oder andere richtig gute Freundschaft:
  • Gesundheitszentren & Selbsthilfegruppen: Der ehrliche, offene und geschlossene Austausch im Rahmen einer Selbsthilfegruppe ermöglicht dir, deine Gedanken frei unter Gleichgesinnten zu teilen – außerdem profitierst du von den Erfahrungen anderer. So fühlst du dich weniger allein mit deinen Herausforderungen und ihr könnt euch gegenseitig bei der Bewältigung helfen. Verfügbare Angebote in deiner Region findest du bei NAKOS. Auch Frauengesundheitszentren bieten neben professioneller Unterstützung Angebote an, bei denen sich Betroffene austauschen können.
  • Initiativen am Arbeitsplatz: Viele Personen treten während der Wechseljahre im Berufsleben kürzer, um besser mit den Beschwerden umgehen zu können – dabei erreichen viele gerade in dieser Lebensphase den Höhepunkt ihrer Karriere. Stärkere soziale Unterstützung unter der Belegschaft macht da einen wesentlichen Unterschied! Überlege doch einmal, welche Initiativen es an deinem Arbeitsplatz gibt – oder rufe selbst eine ins Leben. So förderst du den Austausch im Unternehmen, erleichterst deinen Arbeitsalltag und findest ganz neue Verbündete.
  • Bildungseinrichtungen & Kurse: Ob Vorträge zu den Wechseljahren und Frauengesundheit oder z. B. einem Sprachkurs in der Volkshochschule – es gibt viele Möglichkeiten, dich weiterzubilden, Neues zu lernen und Gleichgesinnten zu begegnen. Denn an solchen Orten verbindet euch schonmal mindestens ein gemeinsames Interesse!
  • (Ehrenamtliches) Engagement: Auch freiwillige soziale Tätigkeiten neben der Arbeit können eine echte Bereicherung sein – nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch um Gleichgesinnte kennenzulernen. Was machst du besonders gerne, worin bist du gut? Ob Gärtnern, Aktivitäten mit Kindern und Senior:innen oder das Aushelfen in der Suppenküche – hier können anregende Gespräche und Kontakte entstehen.
  • (Online-)Aktivitäten & Apps: Es gibt diverse Chatforen, in denen sich Betroffene rund um die Wechseljahre und andere Themen (anonym) austauschen. Auch viele Apps können dir helfen, neue Bekanntschaften zu machen – denn einige sind speziell darauf ausgelegt, während Freizeitaktivitäten neue Menschen kennenzulernen.
Tipp: Indem du offen über deine Erfahrungen sprichst, ermöglichst du anderen, das gleiche zu tun – und Menschen zu finden, denen es ähnlich geht. Es gibt euch ein neues Gefühl der Zugehörigkeit, wenn ihr eure Probleme nachempfinden und euch gegenseitige Ratschläge geben könnt. Das wiederum hilft euch, die Herausforderungen leichter zu überwinden!

Wie du siehst, sind der Austausch und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten unersetzbar. Investiere daher aktiv in deine Beziehungen und nutze Gelegenheiten, um neue, bereichernde Kontakte zu knüpfen. Und weil deine feste Partnerschaft ein ebenso wichtiger Teil deines Unterstützungssystems ist, geht es in der nächsten Lektion genau darum!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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