Stress adé: Innere Balance & Oasen der Entspannung finden

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Hast du das Gefühl, dass dir im Alltag oft die Entspannung fehlt? Wünschst du dir kleine Auszeiten, um mental zur Ruhe zu kommen und deine innere Balance aktiv zu stärken? Oder stehst du unter dauerhaftem Stress und suchst nach Wegen, wieder mehr Ausgeglichenheit in dein Leben zu bringen? In dieser Lektion zeigen wir dir effektive Strategien, um dein Stresslevel zu senken und dir – auch in turbulenten Zeiten – Oasen der Entspannung zu ermöglichen. Außerdem erfährst du, wie du deinem Stress langfristig entgegenwirken kannst.

Entspannungstechniken

Es gibt verschiedene bewährte Techniken, die dir dabei helfen, deinen (akuten) Stress zu senken und gleichzeitig deine mentale Gesundheit sowie innere Balance zu fördern. Dazu zählen unter anderem Meditation, Achtsamkeit sowie Atem- und Bewegungsübungen. Einige besonders effektive Methoden wirst du hier kennenlernen:
Hinweis: Diese Techniken wirken besonders effektiv, wenn du sie regelmäßig anwendest und fest in deinen Alltag integrierst. Falls sie für dich neu sind, starte mit wenigen Minuten pro Tag und steigere dich schrittweise.
  • Atemmeditation: Bei dieser Meditationstechnik konzentrierst du dich – bei Bedarf mit geschlossenen Augen – ganz auf deine Atmung. Dabei begibst du dich in eine bequeme, aufrechte Sitzposition und legst die Hände ggf. auf deinen Knien ab. Du achtest anschließend auf die Stelle deiner Nase, an der du spürst, wie dein Atem ein- und ausfließt. Die Bewegung deines Atems verfolgst du dann bis in deine Lungen und bei Bedarf sogar bis in deinen Bauch hinein. Jede dieser Varianten ist immer und überall anwendbar und auch zum Entspannen für Zwischendurch geeignet.
  • Gehmeditation: Hierbei konzentrierst du dich ganz bewusst auf deine Gehbewegung und das Aufsetzen bzw. Abrollen deiner Füße auf dem Untergrund. Auch diese Meditationstechnik lässt sich überall durchführen, z. B. in einem Raum, draußen auf der Straße oder in der Natur. Bei der Durchführung ist es entscheidend, dass du dir viel Zeit lässt und diese Technik, beispielsweise in Form eines Spaziergangs, nicht mit anderen Tätigkeiten verbindest. Der Fokus soll darauf liegen, den Weg an sich zu genießen. Auch eine kurze Variante ist möglich, indem du dich auf einen bestimmten Punkt im Raum konzentrierst und in Zeitlupe auf ihn zugehst.
  • Yoga: Diese Entspannungsmethode verbindet Bewegung, Atmung und Meditation. Dabei ist Yoga nicht nur eine Entspannungsform, sondern vielmehr eine Lebensphilosophie, die aus drei Teilen besteht: den Körperübungen (Asana), Atemübungen (Pranayama) und der Meditation (Dhyana). Regelmäßig durchgeführt sorgt Yoga so für mehr Gelassenheit und Ruhe.
  • Autogenes Training: Diese Methode nutzt Autosuggestion bzw. Selbsthypnose, um einen tiefen Entspannungszustand zu erreichen. Durch das wiederholte Vorsagen von formelhaften Sätzen wie „Mein Körper ist ganz entspannt“ oder „Meine Glieder werden ganz schwer” kann das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst werden. Für eine erfolgreiche Durchführung braucht es deshalb ausreichend Zeit und Übung. Neben einer beruhigenden Wirkung steigert diese Technik die Konzentration und kann langfristig dabei helfen, die innere Ruhe zu fördern und Reizbarkeit zu reduzieren.
  • Progressive Muskelentspannung (PMR): Die PMR ist eine Entspannungsform, bei der nach und nach verschiedene Muskelgruppen erst angespannt und anschließend wieder entspannt werden. Aufgrund der intensiven Anspannungen der Muskeln sind diese Übungen für Menschen mit akuten Muskel- und Gelenkerkrankungen, schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bandscheibenproblemen und chronischem Rheuma nicht geeignet.
Hinweis: In Lektion 21 wartet eine kurze PMR-Übung auf dich, die du natürlich direkt im Anschluss gerne ausprobieren darfst! Alternativ kannst du auch die Yogaeinheit aus Lektion 18 erneut ausführen. Sollten diese Übungen aus den zuvor genannten Gründen nicht für dich geeignet sein, stöbere in der Evermood Mediathek doch z. B. nach Atemübungen, Traumreisen, Meditation oder Gehirnentspannung.
Neben diesen Techniken gibt es natürlich noch unzählige andere Wege, schnell in einen Entspannungszustand zu kommen. Effektive Beispiele hierfür sind u. a. die folgenden:
  • Journaling: Deine Gedanken aufzuschreiben hilft deinem Geist, sie loszulassen und fördert so deine innere Ruhe. Das kann besonders bei Gedankenkreisen hilfreich sein und eignet sich wunderbar als Teil deiner Morgen- oder Abendroutine.
  • Sonnenlicht: Natürliches, warmes Sonnenlicht erhöht die Produktion des Hormons Serotonin, welches deine Zufriedenheit und Stimmung steigert. Bereits ein paar Minuten draußen in der Sonne zu sein kann diesen stimmungsaufhellenden Effekt erzielen.
  • Kontakt zur Natur: Studien konnten bereits nachweisen, dass der direkte Körperkontakt mit der Natur (im Englischen grounding genannt) Stresshormone senkt und chronische Entzündungen verringert – z. B. durch das Berühren von Gras oder Baumrinde bzw. Barfußgehen über Erde oder Stein. Auch das Umgeben mit der Natur, beispielsweise mit einem achtsamen Spaziergang durch ein Waldstück (auch Waldbaden genannt), steigert deine Entspannung.
  • Musik & Tanzen: Das ausgelassene Bewegen zu Musik setzt Endorphine in deinem Körper frei, die deine Zufriedenheit steigern und dein Schmerzempfinden verringern. Mach dir also gute Musik an und bewege dich so, wie es dir Spaß macht. Machst du das für mindestens 15 Minuten, dann kriegst du einen richtigen euphorischen Schub!
Tipp: Es gibt Situationen, in denen du ganz akut sehr gestresst bist und eine schnelle Maßnahme brauchst, um deine Anspannung zu senken. Hierfür können sogenannte Skills eine besonders effektive Unterstützung darstellen. Skills sind einfache Techniken, die durch gezielte Reize auf die Sinne deine Anspannung kurzfristig reduzieren und so eine beruhigende Wirkung haben. Beispiele hierfür sind das Kneten eines Igelballs, das Lutschen eines Eiswürfels oder Chilibonbons oder das Zerdrücken eines Kissens. Für leichte bis mittlere Anspannung eignet sich auch die 5-4-3-2-1-Methode, die dir in der nächsten Lektion vorgestellt wird.

Traditionelle chinesische Medizin

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bietet verschiedene Methoden, um Körper sowie Geist zu entspannen und hat bereits positive Effekte bei der Linderung von Wechseljahresbeschwerden gezeigt. Zu ihnen gehören neben der Anwendung von verschiedenen Heilkräutern (z. B. in Form von Tees, Kapseln, Salben oder Tabletten) auch körperorientierte Verfahren wie Schröpfen, Akupunktur und Massagen. Die beiden folgenden Bewegungs- und Meditationsformen sind besonders wichtige Bestandteile der TCM:
  • Qigong ist eine Kombination aus Bewegung, Atemtechniken und Meditation, die zur Förderung von Gesundheit, Ruhe und Gelassenheit beträgt. Die langsamen, fließenden Bewegungen wirken sich bei regelmäßiger Übung positiv auf das Herz-Kreislauf- sowie Skelettsystem aus, sodass es besonders bei Rücken- und Gelenkbeschwerden und Atemwegserkrankungen geeignet ist. Gleichzeitig lösen die gezielten Atemübungen Verspannungen und verbessern die Körperhaltung.
  • Taijiquan (auch als Tai Chi oder Tai Chi Chuan bekannt) ist ebenfalls eine Bewegungs- und Entspannungsmaßnahme zur Gesundheitsförderung, die ähnliche Vorteile wie Qigong bietet. Zusätzlich fördert Tai Chi die Beweglichkeit sowie das Gleichgewicht, steigert die allgemeine Ausgeglichenheit und stärkt das Immunsystem. Daher ist Tai Chi besonders bei Knochen- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen geeignet. Die Bewegungsabläufe wirken sich außerdem positiv auf Muskelverspannungen und bestimmte Nervenprobleme wie z. B. Migräne aus. Moderne Weiterentwicklungen wie Tai Chi Aerobic wirken umso mehr wie ein Fitnesstraining und helfen neben der Entspannung bei der Fettverbrennung.

Stressmanagement

Das Stressmanagement ist ein ganzheitlicher Ansatz, um einen gesunden Umgang mit herausfordernden Situationen zu erlernen, Stress zu bewältigen, die eigene Resilienz zu stärken und so negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden. Indem du also deine Stresskompetenzen stärkst, kannst du langfristig besser mit Stress umgehen und so dein empfundenes Stresslevel verringern. Hierzu gehören neben dem Einsatz von Entspannungstechniken u. a. die folgenden Bausteine:
  • Äußere Stressoren & innere Stressverstärker: Welche Faktoren lösen Stress in mir aus? Welche (unbewussten) Denkmuster bzw. Überzeugungen bestimmen meine Gedanken und erzeugen inneren Stress?
  • Stressreaktion & Belastung: Wie reagiere ich auf Stress? Welche ungesunden Verhaltensweisen verstärkt Stress bei mir und wie kann ich ihnen entgegenwirken? Wie kann ich meine Selbstwahrnehmung erhöhen, um Stress bei mir frühzeitig zu erkennen?
  • Stressbewältigung: Mit welchen Maßnahmen kann ich meinen Stress effektiv reduzieren oder gar im Voraus vermeiden? Wie setze ich gesunde Grenzen und kommuniziere meinen Stress konstruktiv?
  • Stressregulation: Welche Erholungsform ist für welche Art der Belastung ideal? Wie kann ich meine körperlichen, mentalen und emotionalen Reaktionen auf Stress regulieren und meine Balance wiederherstellen?
Diese Stresskompetenzen können dich präventiv unterstützen und sind gleichzeitig ein effektives, begleitendes Werkzeug neben einer medikamentösen Behandlung oder Psychotherapie – falls diese zum Umgang mit deinen Beschwerden notwendig sind. Du kannst sie beispielsweise in zwei weiteren Kursen hier auf der Evermood Plattform erlernen. Mit ihnen findest du nicht nur deine individuellen Stressoren heraus, sondern lernst auch hilfreiche Methoden kennen, mit denen du dein Stresslevel in verschiedenen Situationen effektiv senken kannst! Auch sogenannte MBSR-Kurse (aus dem Englischen: mindfulness-based stress reduction) können dich dabei unterstützen, deine Stressbewältigung mithilfe von Achtsamkeit zu stärken.

(Kognitive) Verhaltenstherapie & Beratung

Um konstruktiv mit Stress auslösenden Gedanken umzugehen und schädliche Verhaltensweisen langfristig zu verringern, kann die Verhaltenstherapie eine wertvolle Unterstützung bieten. Besonders wenn du mit unrealistischen Erwartungen, psychischen Herausforderungen und negativen Denkmustern zu tun hast, kann dir professionelle Hilfe eine wertvolle Stütze sein. In den Sitzungen hast du die Möglichkeit, offen über deine emotionalen und mentalen Herausforderungen sprechen und wirst auf deinem individuellen Weg begleitet, dein Wohlbefinden wieder zu stärken. Besonders wenn du das Gefühl hast, festzustecken, Hilfe zu brauchen und allein nicht weiter zu kommen, zögere nicht, dich an eine fachkundige Person zu wenden!
Tipp: Wenn du über diese Plattform Zugang zu psychologischen Ansprechpersonen hast, können auch diese dir bei einer ersten Einschätzung deiner Situation und der Entwicklung vorübergehender Maßnahmen helfen. Diese Ansprechpersonen sind auch für dich da, wenn du einfach unverbindlich mit einer externen Person über deine Herausforderungen sprechen möchtest!

Nun hast du verschiedene Techniken und Maßnahmen kennengelernt, mit denen du deinen Stress kurz- sowie langfristig senken und so zu mehr Entspannung finden kannst. Diese Methoden sind nachweislich hilfreich, um dich in den Wechseljahren zu entlasten. Wichtig ist in jedem Fall, dass du herausfindest, was für dich persönlich gut funktioniert. Probiere einfach verschiedene Möglichkeiten aus und greife dann auf das zurück, was dir in der jeweiligen Situation am meisten hilft.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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